6 interessante Möglichkeiten, die Sie mit Synology NAS haben

Media Server, Videoüberwachung, Smart Home Steuerung, Entwicklungsplattform, Website hosten & Gameserver. Ein Synology NAS ist nicht nur ein einfacher Datenspeicher. Es kann noch viel mehr. Synology bezeichnet so seine NAS-Modelle nicht als Network Attached Storage, sondern als Network Application System. Diese Definition verdeutlicht bereits, dass Synology neben der Datenspeicherung das Augenmerk auf die Datennutzung legt. So können Synology Nutzer z.B. mit der App Synology Drive ihre eigene private Cloud aufbauen. Aber das ist nur ein Beispiel, welches bereits den meisten Synology Nutzern bekannt ist. In diesem Beitrag erhalten Sie 6 weitere, sicher weniger bekannte Möglichkeiten, die Sie mit ihrem Synology NAS haben.

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1. NAS als Media-Server

Mit einem Synology NAS können Nutzer Videos, Filme und Serien auf unterschiedliche Geräte streamen und ihre gesamte Videosammlung sortieren und ordnen – so wie man es von gängigen Online-Streaming-Services kennt.

Um Multimediainhalte über DLNA/UPnP-Geräte wie Fernseher oder Stereoanlagen abzuspielen, können Nutzer die Applikation Medienserver auf ihrem Synology NAS installieren. Dabei müssen u. a. die Medienwiedergabe eingestellt und die Grundeinstellungen der DMA-Geräte oder auch der Sucheinstellungen für Mediendateien angepasst werden. Darüber hinaus sollten Nutzer die Kompatibilität des Dateiformats berücksichtigen. Eine genaue Anleitung, wie Nutzer die App Medienserver einrichten, gibt es hier.

Alternativ können Nutzer auch die App Video Station verwenden. Damit können sie die eigene Videosammlung mit Postern, Untertiteln und weiteren Details wie Synopsen, Besetzungslisten, Bewertungen ergänzen. Sie können so ihre eigene persönliche Bibliothek erschaffen und mit erweiterten Suchfiltern oder der Funktion für empfohlene Videos ausstatten. Damit lassen sich Videodateien ebenfalls auf Apple-TV-, Android-TV-, Samsung TV-, Google-Chromecast-, Amazon Fire TV- und DLNA-Geräte sowie Computer oder Smartphones, streamen. Darüber hinaus können Nutzer mit DTV-Steuerung Live-TV mit dem in Video Station integrierten Video-Player streamen. Weitere Details dazu gibt es hier.

Eine dritte Möglichkeit, um ein Synology NAS als Media-Server zu nutzen, bietet die Third-Party-Software Docker. Nutzer können damit Container-Anwendungen für verschiedene Media-Server wie Plex, Kodi oder auch Emby erstellen, um ihre Filme, TV-Sendungen und Musik auf ihrem Synology NAS zu speichern und überall zu streamen. Sie können diese Inhalte dann ebenfalls mit Familienmitgliedern und Freunden teilen.

Videos unterwegs offline streamen mit DS video

DS video ist die mobile App von Video Station. Nutzer können damit auf Android und iOS ihre Videobibliothek verwalten, Live-TV übertragen oder Videos freigeben. Außerdem ist es möglich, eine Offline-Transkodierung durchzuführen, um Videos in das für Mobil-Geräte ideale Format .mp4 zu konvertieren und in die richtige Auflösung zu komprimieren. Nach abgeschlossener Transkodierung lassen sich dann Videos, Filme oder Serien ebenso offline ansehen. Um DS video nutzen zu können, muss lediglich die App Video Station einmal in DSM konfiguriert werden. Wie genau Nutzer DS video installieren, Verbindungen aufbauen und Fehlerquellen vermeiden, wird in diesem Beitrag erläutert

2. NAS zur Videoüberwachung für zuhause

Nutzer können ihr Synology NAS auch als Videoüberwachungsserver benutzen. Die App Surveillance Station (in der aktuellen Version 9.0) stellt hierfür eine Vielzahl an Features bereit, die dabei helfen, Kameras einzustellen und die Übersicht über die eigenen vier Wände zu behalten. Die Videoüberwachungsaufnahmen werden dabei immer sicher auf dem eigenen NAS gespeichert und sind jederzeit abrufbar.

Jedes Synology NAS bietet ab Werk die Möglichkeit, 2 Kameras kostenlos zu installieren. Für weitere Kameras müssen Nutzer zusätzlich Lizenzen erwerben. Synology unterstützt über 8.000 Kameramodelle, sodass eventuell bereits vorhandene Kameras mit hoher Wahrscheinlichkeit direkt integriert werden können.

Neben den grundlegenden Funktionen wie Aufnahme und Streaming bietet Synology viele weitere Features für Heimnutzer, wie beispielsweise den Home Mode. Mit diesem können Nutzer mittels Zeitplan oder Geofence zwei verschiedene Einstellungen konfigurieren. Beispielsweise einen für die Zeit, wenn sie zuhause sind und einen für die restliche Zeit. So lässt sich die Videoüberwachung z. B. so einrichten, dass sich diese automatisch ausschaltet, wenn Nutzer ihr Zuhause betreten. Mit der mobilen App DS cam können sie zudem per Push-Benachrichtigung alarmiert werden, wenn z. B. verdächtige Aktivitäten auf dem eigenen Grundstück stattfinden. Mit der App LiveCam können sie auch ihr altes Smartphone zu einer IP-Kamera umfunktionieren und so ihre alten Gerät sinnvoll wiederverwenden.

3. Smart Home steuern und sichern mit NAS

Immer häufiger werden smarte Geräte in den eigenen vier Wänden eingesetzt. Irgendwann kommt dann die Frage auf, wie man diese sinnvoll verwalten kann. Auch in diesem Fall kann ein Synology NAS sinnvoll eingesetzt werden.

Smart Home ist eine Möglichkeit, ein intelligentes und automatisiertes Zuhause zu schaffen.

Docker spielt hierbei schon länger eine übergeordnete Rolle. Docker (ab Synology DSM 7.2 im Container Manager verfügbar) ist eine kostenfreie Software für Container-Virtualisierung, mit einer Vielzahl an vorgefertigten Umgebungen. Auch bekannte Anwendungen wie OpenHAB oder Home Assistant laufen darüber. Diese Anwendungen ermöglichen es Nutzern, ihre Beleuchtung, Heizung, Klimaanlage und weitere Geräte im Haus zu steuern. Es gibt eine Menge Tutorials und Videos im Internet, wie man mithilfe von Docker und dem Home Assistant sein Zuhause smarter machen kann. Eine komplette Anleitung von Home Assistant gibt es z. B. hier.

Mit sogenannten Aktionsregeln können auch in Surveillance Station Geräte ein- und ausgeschaltet werden oder Signale erhalten. Das funktioniert nach dem “If This Then That-Prinzip” (IFTTT). Beispielsweise können so intelligente Glühbirnen durch Bewegungserkennung ein- und ausgeschaltet werden.

Eine weitere interessante Anwendung ist Pi Hole. Das ist ein Tracking- und Werbeblocking-Tool, welches ebenfalls auf Docker läuft und dafür sorgt, dass Geräte, die ans Internet angeschlossen sind, nicht mit Cookies oder Werbungen belästigt werden.

4. Betriebssysteme virtualisieren und sichere Sandbox-Umgebung schaffen mit NAS

Mit der schlanken Container-Virtualisierung Docker können Nutzer auch ganze Betriebssysteme virtualisieren. Wozu ist das gut? Damit lassen sich Anwendungen testen oder dubiose EXE-Dateien installieren, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Das schafft Sicherheit. Zudem kann man mit Software arbeiten, die sonst gar nicht auf dem eigenen PC laufen würden.

Virtual Machine Manager (VMM) ist der kostenfreie Hypervisor von Synology. Ein Hypervisor ist ein Programm, mit dem virtuelle Maschinen erstellt und verwaltet werden können. Das bedeutet, dass Nutzer ein virtuelles Windows, Linux oder DSM-Betriebssystem erstellen können. So eignet sich so eine virtuelle Maschine als sichere Testumgebung, da damit keine Schadsoftware auf den eigenen Rechner gelangen kann. Ein typisches Beispiel wäre, wenn man veraltete Software benötigt und Bedenken hinsichtlich der Sicherheit hat oder wenn man einen Mac nutzt, aber auf gewisse Programme angewiesen ist, die nur unter Windows laufen.

Entwicklungsplattform mithilfe von Docker

Für Nutzer, die sich in der Software-Entwicklung ausprobieren möchten, könnten Entwicklungsplattformen wie Ruby on Rails oder Node.js interessant sein. Auch diese können durch Docker-Container auf einem Synology NAS installiert werden. Ruby on Rails ist zum Beispiel ein beliebtes Framework für die Erstellung von Webanwendungen, welches auf der Programmiersprache Ruby basiert. Mit solchen Plattformen kann Software direkt auf einem Synology NAS entwickelt und getestet werden, bevor sie auf das richtige System übertragen wird.

Im Fall von Ruby-on-Rails wäre die Vorgehensweise folgende: Der Nutzer lädt ein Docker-Image für Ruby on Rails herunter und führt dieses in einem Container auf dem Synology NAS aus. Danach kann der Container konfiguriert und Ruby on Rails installiert werden. Nachdem eine Entwicklungsumgebung eingerichtet wurde, kann der Nutzer direkt starten und seine Anwendungen entwickeln und testen. Nach der Testphase kann dann die Software auf Servern und Cloud-Providern bereitgestellt werden.

5. Eigene Website hosten mit NAS

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um auf einem Synology NAS eine Website zu hosten. Zum einen ist dies mit der App Web Station möglich, die Synology im Paketzentrum bereitstellt. Zum anderen gelingt dies mit Software, welche durch Docker auf einem NAS installiert werden kann.

Mit Web Station können Nutzer Websites hosten und veröffentlichen. Außerdem können mit dem PHP-Paket dynamische Websites für persönliche oder geschäftliche Zwecke erstellt werden.

Über Docker können Nutzer aber auch Anwendungen wie WordPress oder Joomla per vorgefertigten Containern einbinden. Diese Anwendungen bieten dann eine Vielzahl von Plugins und Themes, die verwendet werden können, um ihre Websites anzupassen. Dazu kommt, dass auch Administratorportale für Joomla, WordPress oder phpMyAdmin eingerichtet werden können.

6. NAS als Werkzeug für Gamer

Die genannten Möglichkeiten bilden nur die Spitze des Eisbergs. Ein NAS kann theoretisch auch als Server für Gamer für verschiedene Anwendungsbereiche eingerichtet werden. So gesehen sind die Möglichkeiten, welche mithilfe von Docker oder virtuellen Maschinen realisiert werden können, grenzenlos.

Nutzer können auf ihrem Synology NAS einen Gameserver laufen lassen, wobei Synology dafür Geräte der XS+ Serie empfiehlt, damit genügend Rechenleistung zur Verfügung steht. Beispielsweise lassen sich so Server für das Spiel Minecraft per Docker aufsetzen. Dafür müssen sie das Paket Minecraft Server installieren. Global Offensive für z. B. Terraria und Counter-Strike können über den SteamCMD-Server installiert werden. Des Weiteren können Nutzer auch einen Server für beispielsweise Teamspeak aufsetzen.

Darüber hinaus kann ein NAS auch als Game-Mediathek genutzt werden. Spiele sind hierbei schnell über das Netzwerk auf dem NAS abrufbar. Dies ist unter anderem sehr nützlich, falls Nutzer LAN-Partys starten möchten, aber ihre Zeit nicht mit Stunden langen herunterladen vergeuden wollen.

Fazit: So viele Möglichkeiten mit NAS

Die Möglichkeiten mit Synology NAS sind (fast) grenzenlos. Synology bietet eine ganze Reihe eigener Apps wie Medienserver, Video Station, Surveillance Station: Aber insbesondere durch Virtualisierung mit VMM oder Docker können IT-begeisterte Nutzer so viel mehr aus ihrem NAS herausholen. Dabei sollten sie nur die nötigen Hardwareanforderungen im Blick behalten. So empfehlen wir für solche Anwendungen NAS-Modelle der Plus-Serie oder höher, damit genügend Rechenleistung zur Verfügung steht, wie z.B. die neue DS423+.