Einen Fileserver zu betreiben, ist der erste Schritt für eine organisierte und strukturierte Zusammenarbeit. Mitarbeiter müssen einen gemeinsamen Speicherort zur Verfügung haben, welcher ihnen nicht nur eine einfache und sichere Datenspeicherung erlaubt. Neben der Hardware ist eine passende Software wichtig. Diese ist die Grundlage dafür, dass Daten übersichtlich organisiert und übergreifend genutzt werden können. Des Weiteren werden Tools zum gemeinsamen Arbeiten an Texten, Präsentationen oder Tabellen benötigt und eventuell sind sogar eigene E-Mail- oder Chat-Lösungen von Vorteil. Der NAS-Hersteller Synology bietet genau diese professionellen Lösungen aus Hardware und Software für Unternehmens-Fileserver an.
1. Welche Hardware bietet Synology für Fileserver?
2. Welche Software bietet Synology für Fileserver?
2.1 Benutzer, Gruppen, Geräte und Domainrichtlinien verwalten
2.2 Remote-Zugriff auf den Fileserver einrichten
2.3 Standortübergreifend und geräteunabhängig zusammenarbeiten
2.4 Präsentationen, Dokumente, Tabellen in Echtzeit gemeinsam bearbeiten
2.5 Sicher und mit 100% Datenkontrolle kommunizieren
2.6 Kalender, Kontakte, Notizen integrieren
3. Wie kann man Fileserver mit Synology sichern?
4. Welche Neuerungen wird es mit DSM 7.2 in den nächsten Monaten geben?
1. Welche Hardware bietet Synology für Fileserver?
Synology bietet ein sehr breites NAS/SAN-Portfolio für Fileserver-Lösungen an. Das kann unter Umständen zunächst etwas überfordernd sein. Jedoch bietet das auch die Sicherheit, dass es die passende Lösung für jeden möglichen Nutzerfall gibt.
Um also die passende Hardware für den eigenen Fileserver zu finden, ist es essenziell, folgendes zu Beginn zu wissen:
- Welche Fileserver-Software-Applikationen sollen verwendet werden?
- Wie viele Nutzer greifen im Schnitt gleichzeitig auf das Gerät zu?
- Wie viele gleichzeitige Verbindungen sollen im Schnitt bestehen?
- Wie viel Durchsatz wird ungefähr benötigt?
Mit der Beantwortung dieser Fragen gehen Nutzer sicher, dass sie sich nicht ein Gerät anschaffen, welches zu schwach oder zu groß, sprich am Ende zu teuer ist.
Synology bietet NAS/SAN mit einem Speicherplatz von wenigen TB bis zu 4.800 PB Bruttospeicherkapazität. Diese gibt es als Desktop- und Rack-NAS mit bis zu 300 Laufwerken. Viele Geräte sind zudem skalierbar, sodass Unternehmen mit den passenden Erweiterungseinheiten ihren Speicherplatz unkompliziert und schnell erhöhen können. So sind sie auch langfristig für das Datenwachstum gewappnet.
Damit Nutzer sich nicht durch über 40 Geräte kämpfen und diese manuell vergleichen müssen, stellt Synology den NAS-Berater zur Verfügung. Mit diesem Tool erhält jedes Unternehmen – ob Startup, KMU oder Großkonzern – eine erste NAS-Empfehlung für seinen Fileserver. Diese Empfehlungen können dann nach weiteren Funktionen gefiltert und miteinander verglichen werden.
Für ein mittelständisches Unternehmen mit z. B. 100-200 Mitarbeitern, die einen Fileserver brauchen, Daten synchronisieren sowie sichern möchten und einen Datendurchsatz von 400-1.000 Mbit/s benötigen, empfiehlt der Synology NAS-Berater u.a. die neue DS1823xs+ als Desktop-Option oder die RS3621xs+ für den Rackserver-Schrank.
2. Welche Software bietet Synology für Fileserver?
Das modulare Betriebssystem für alle Synology NAS-/SAN-Server (DiskStation Manager, kurz DSM) umfasst zahlreiche kostenfreie Applikationen, die zum Betrieb eines ganzheitlichen Fileservers essenziell und nützlich sind. Mit DSM können Unternehmen eine gepflegte gemeinsame Datenbasis aufbauen und sichern. Aufeinander abgestimmte Programmen unterstützen Kollegen dabei, ungehindert miteinander arbeiten und kommunizieren können. Zudem bietet DSM eine Reihe nützlicher Anwendungen für Administratoren, die die Pflege und Verwaltung des Fileservers vereinfachen und optimieren.
2.1 Benutzer, Gruppen, Geräte und Domainrichtlinien verwalten
Unternehmen können auf ihr Synology NAS/SAN mit der Applikation Synology Directory Server einen Domain Controller einrichten. Dadurch können Administratoren Updates und Richtlinien für mehrere Benutzer und Endgeräte gleichzeitig bereitstellen sowie Domainobjekte nach eigenen Präferenzen konfigurieren. Das spart bei großen Installationen viel Aufwand und Zeit. Zudem bietet es eine universelle Authentifizierung, welche Synology-, Windows, Mac- und Linux-Plattformen unterstützt.
Synology NAS unterstützen zudem die gängigen Verzeichnisdienste Windows Active Directory (AD) und Lightweight Directory Access Protocol (LDAP). Wenn Unternehmen diese bereits einsetzen und ihre gesamte Verwaltung damit bewerkstelligen, können sie das auch mit Synology weiterführen und sparen so einen unter Umständen einen aufwendigen Umzug in ein neues Programm. LDAP-basierte Anwendungen können zudem auf DSM laufen. So wird z. B. das Ausrollen der Synology eigenen Backup-Software (ABB) auf hunderte Computer mit einer einzigen Konfiguration möglich.
2.2 Remote-Zugriff auf den Fileserver einrichten
Homeoffice und Remote-Arbeit sind mittlerweile zum Standard geworden. So ist es auch essenziell, dass der Fileserver nicht nur im eigenen Netzwerk verfügbar ist, sondern auch außerhalb.
Der Remote-Zugriff auf Synology NAS ist mit der Applikation QuickConnect sicher und schnell eingerichtet. Mit QuickConnect sparen sich Admins das Einrichten einer DDNS oder statischen externen IP, sodass auch keine Portweiterleitungen konfiguriert werden müssen. Der Zugriff funktioniert dann über alle gängigen Browser und Mobilgeräte. Dem Nutzer wird mithilfe der Protokolle FTP, WebDAV und SMB darüber hinaus eine umfassende Protokollunterstützung geboten, welche ebenfalls den Fernzugriff ermöglichen.
Die sicherste Möglichkeit über das Internet auf sensible Daten zuzugreifen, ist mittels VPN. DSM bietet ebenfalls einen eigenen kostenlosen VPN-Server an, über den Nutzer sich anmelden können. Damit können sie dann auch remote über den Desktop Explorer/Finder auf alle auf dem NAS liegenden Daten zugreifen – ganz genauso als seien sie vor Ort im Büro. Ein VPN lässt sich nicht über eine QuickConnect-Verbindung herstellen und benötigt entsprechende Portweiterleitungen. Da sich die externe IP ändern kann, ist es ratsam entweder eine feste IPv4 Adresse oder DDNS zu beantragen.
2.3 Standortübergreifend und geräteunabhängig zusammenarbeiten
Mit der Applikation Synology Drive können Unternehmen eine eigene private Cloud mit ihrem NAS erstellen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um einen einfachen File Explorer, sondern um ein Multitool. Dieses ermöglicht Datensynchronisierung, Backup und die Zusammenarbeit in Echtzeit. Dabei sind Nutzer nicht an ein Gerät oder Browser gebunden. Sie können Drive in jedem herkömmlichen Browser starten oder als Client auf Windows oder macOS herunterladen. Dadurch, dass alle Daten auf dem Unternehmens-eigenen Server bleiben, behalten sie stets die hundertprozentige Kontrolle.
Mit Synology Drive lassen sich frühere Versionen von Dateien und Ordnern wiederherstellen, wenn z. B. etwas versehentlich gelöscht oder verändert wurde. Zudem kann der Zugang von Benutzern kontrolliert, eingeschränkt oder sogar der Dateibesitzer nachträglich geändert werden. Mit der zentralen Konsole können Administratoren alles auf einen Blick einsehen und überwachen.
2.4 Präsentationen, Dokumente, Tabellen in Echtzeit gemeinsam bearbeiten
Die Möglichkeit gemeinsam in Echtzeit zusammenarbeiten zu können, ist für viele Unternehmen der Hauptgrund, sich einen Fileserver anzuschaffen. Doch durch das hoch- und herunterladen von Daten und das lokale Bearbeiten, können schnell Fehler passieren, indem z.B. ein Kollege die Änderungen eines anderen überschreibt. Mit der Applikation Synology Office passiert das nicht. Damit können Nutzer Dokumente, Tabellen und Präsentationen gemeinsam über den Browser bearbeiten, ohne sie immer hoch- und herrunterladen zu müssen. Denn Echtzeit bedeutet hier wirklich Echtzeit: Das heißt, wenn sich 2 Benutzer in deinem Dokument aufhalten, sehen sie den Cursor und die eingetippten Buchstaben des jeweiligen anderen Nutzers. Auf diese Weise wird nichts überschrieben und es geht auch nichts verloren. Zudem können Nutzer Kommentare für Kollegen hinterlassen oder Korrekturen vornehmen und verfolgen. Genauso, wie man es von anderen Cloud-Anbietern kennt.
Die Dokumente, Tabellen und Präsentationen sind mit den Anwendungen von Microsoft Office und Google Office kompatibel und mit diesen Formaten oder PDF migrierbar. Durch die Kombination von Synology Office und Synology Drive werden alle Daten in Echtzeit synchronisiert.
2.5 Sicher und mit 100% Datenkontrolle kommunizieren
Für eine reibungslose Zusammenarbeit bedarf es auch einer schnellen Kommunikation. Bei ausführlichen Themen ist die E-Mail das passende Tool. Bei kurzen Rückfragen, die eine schnelle Antwort benötigen, ist ein Chat besser geeignet. Beides kann direkt zusammen mit dem Fileserver auf dem Synology NAS laufen.
Synology Chat ermöglicht eine plattformübergreifend Kommunikation über den Browser oder Desktop sowie mobile App. Die Nachrichten werden per Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verschlüsselt. Dabei können Nutzer nicht nur Nachrichten in Einzel- und Gruppengesprächen schreiben, sondern auch via Sprachnachricht und Videokonferenzen (JumpChat und Jitsi) miteinander kommunizieren.
Mit MailPlus können Unternehmen auch einen eigenen Mailserver auf ihrem NAS aufbauen. Nutzer haben die Möglichkeit, Rechte zu delegieren und Gruppen-/Benutzerrichtlinien zu bestimmen. MailPlus unterstützt mehrere Domains und umfasst folgende Features:
- verschiedene Postfächer
- Kategorisierung, individuelle Einstellungen und personalisierte Nachrichten
- Integrierter Spam-Schutz
- Erweiterte SMTP-Sicherheit
- Updates und Upgrades lebenslang inklusive
- mobile App für Android und iOS
Ein großer Vorteil für Unternehmen: MailPlus-Lizenzen sind unbegrenzt gültig und übertragbar.
2.6 Kalender, Kontakte, Notizen integrieren
Ohne Kontakte geht es nicht. So müssen Unternehmen in der Lage sein, Kontaktlisten konfigurieren zu können. Hier ist eine einfache Migration, reibungslose Synchronisierung und sichere Freigabe von Kontakten wichtig. Das ist mit der Applikation Contacts möglich.
Mit der Applikation Synology Calendar können Nutzer ihre Termine und Meetings organisieren und Einladungen direkt darüber versenden. Mit Note Station können sie zudem schnell und unkompliziert Notizen und To-Do-Listen erstellen und diese mit Kollegen teilen. Weitere Informationen zu den Office-Applikationen von Synology gibt es hier.
3. Wie kann man Fileserver mit Synology sichern?
Wenn Unternehmen einen Fileserver einrichten, sollten sie sich im gleichen Zug auch um dessen Sicherung kümmern, um einen kontinuierlichen Betrieb oder eine schnelle Wiederaufnahme des Betriebs nach Hardware-Ausfall, Cyber-Angriff o. ä. sicherstellen zu können. Unternehmen, die ihren Fileserver mit Synology betreiben, haben den Vorteil, dass das Synology Betriebssystem ebenfalls verschiedene lizenzfreie Backup-Software umfasst. Mit der Applikation Hyper Backup können Admins das gesamte NAS sichern und dabei die Sicherungsziele frei wählen – ob externe Geräte, ein anderes Synology NAS, rsync-Server oder öffentliche Clouds wie Google Drive, S3-kompatible Speicher oder Synology C2 Storage.
Mit der Applikation Snapshot Replication können sie Daten bis zu aller 5 Minuten sichern. Diese können im Notfall praktisch sofort wiederhergestellt werden, sodass der Betrieb bei einem Serverausfall nicht stillsteht. Mit Synology High Availability (SHA) können sie auch zwei identische Synology NAS-Geräte miteinander zu einem Cluster verbinden. In diesem fungiert ein Gerät als passiver Server, welcher bei einem Ausfall des aktiven Gerätes alle benötigten Daten und Dienste bereitstellt, sodass die Arbeit ohne Verzögerung weitergehen kann. Weitere Details zu den verschiedenen Backup-Lösungen von Synology gibt es hier.
4. Welche Neuerungen wird es mit DSM 7.2 in den nächsten Monaten geben?
Synology entwickelt das eigene Betriebssystem DSM kontinuierlich weiter. Eine Preview auf DSM 7.2 wurde kürzlich vorgestellt. Diese hält eine Reihe von Neuerungen bereit, welche für Unternehmen, die Synology als Fileserver einsetzen wollen, interessant sind, wie z. B. volumebasierte Verschlüsselung gegen unbefugte Zugriffe, WORM (Write Once Read Many) für Archivierungszwecke, SMB-Multichannel für eine noch schnellere Zusammenarbeit und mehr.
4.1. Volumebasierte Verschlüsselung
Mit der volumebasierten Verschlüsselung können Volumes eingerichtet werden, die alle freigegeben Ordner und LUNs gemeinsam verschlüsseln. Dadurch können Nutzer große Ansammlungen von Dateien auf einen Schlag verschlüsseln. Dabei wird es keine Dateizeichenbeschränkung geben.
4.2. WORM (Write Once Read Many)
Ein weiteres, häufig nachgefragtes Feature, welches mit DSM 7.2 ausgeliefert wird, ist WORM (Write Once Read Many). WORM ist eine Datenspeichertechnologie, welche es ermöglicht, Daten nur ein einziges Mal zu speichern. Damit kann verhindert werden, dass diese gelöscht oder anderweitig verändert werden. Wenn Daten auf ein WORM-fähiges Gerät gespeichert werden, gelten sie als unveränderbar. Dies erhöht bei Fileservern die Sicherheit, da es Datenverlust durch z. B. Anwendungsfehler oder Schadsoftware unmöglich macht. Börsenaufsichts- oder auch andere Behörden können solch ein Verfahren verlangen. Damit wird der Einsatz von Synology NAS als Fileserver in solch spezifischen Umgebungen möglich. Synology unterscheidet innerhalb der WORM-Integration zwischen einem Compliance-Modus und einem Enterprise-Modus. Somit kann die Veränderbarkeit der Daten auch individuell eingestellt werden, um den jeweiligen Anforderungen gerecht zu werden.
4.3 SMB-Multichannel
Durch das neue SMB-Multichannel können alle verfügbaren Netzwerkverbindungen vereint werden, selbst wenn diese nicht übereinstimmen. So können Fileserver mehrere Verbindungen gleichzeitig zur Übertragung verwenden. Dadurch wird die Übertragungsgeschwindigkeit im gesamten System enorm beschleunigt und Engpässe verringert.
4.4 Weitere Neuerungen mit DSM 7.2?
Die Veröffentlichung vieler weiterer Funktionen folgt in den nächsten Monaten. Noch sind nicht alle finalisiert, aber Nutzer können sich bereits jetzt auf folgende Updates freuen:
Remote-Löschfunktion (Remote Wipe): Remote Wipe ermöglicht es, Daten aus der Ferne zu löschen, z. B. von einem Laptop, wenn dieser gestohlen wurden. Dazu muss auf dem Laptop Synology Drive installiert sein.
Wasserzeichen: Nutzer können mit DSM 7.2 nun sensible Inhalte in Drive per Wasserzeichen für PDFs und Bilder firmenspezifisch kennzeichnen.
File Locking: File Locking verhindert Konfliktdateien, wenn mehrere User an unterschiedlichen Geräten, die mit einem Server synchronisiert werden, gleichzeitig an den gleichen Dateien arbeiten.