Mit einem NAS können Nutzer nicht nur ihre Daten von ihrem PC, Laptop und Mobilgerät zentral zu Hause speichern, sondern sie können diese Daten auch mit anderen wie z. B. Freunden, Familie oder Kollegen und Kunden einfach als Downloadlink oder mit ganzen gemeinsamen Ordnern teilen. Damit das aber nicht nur im eigenen Netzwerk möglich ist, muss ein externer Zugriff auf das NAS eingerichtet werden. Dafür stellt Synology seinen Nutzern 4 Möglichkeiten zur Verfügung: VPN, WebDAV, FTP und QuickConnect. Wann welche Option am besten geeignet ist und was Nutzer beachten sollten, lesen Sie im nachfolgenden Blogbeitrag.
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1. Externer Zugriff auf NAS mit VPN
VPN steht für Virtual Private Network und schafft einen sicheren verschlüsselten Tunnel, durch diesen die Daten zwischen NAS und anderen Endgeräten geleitet werden. Dank diesem Tunnel können die Daten nicht abgriffen und gelesen werden.
Nutzern von Synology NAS steht die App VPN-Server zur Verfügung, welche über das Paketzentrum heruntergeladen werden kann. Diese Anwendung ermöglicht es ihnen, zwischen drei verschiedenen VPN-Protokollen zu wählen: PPTP, OpenVPN oder L2TP/IPSec. VPN-Protokolle spielen eine entscheidende Rolle, indem sie sicherstellen, dass VPNs den Online-Traffic über verschlüsselte VPN-Tunnel leiten. Diese Tunnel führen zu VPN-Servern und weisen den Nutzern neue IP-Adressen zu. Dadurch können Benutzer ihre Identität schützen, ihre Online-Aktivitäten verschlüsseln und auf regional beschränkte Inhalte zugreifen. Jedes VPN-Protokoll stellt dabei eine individuelle Lösung dar, um eine sichere, private und weitgehend anonyme Internetkommunikation zu gewährleisten.
Mit VPN können Nutzer von unterwegs ganz gewohnt über den Windows Explorer oder Mac Finder auf ihre Daten, die sich im lokalen Netzwerk auf dem NAS zuhause oder im Büro befinden, zugreifen – genauso als wären sie dort. Sie müssen also nicht einzelne Daten herunterladen und nach dem Bearbeiten mühevoll wieder hochladen.
Wann ist VPN die passende Wahl?
VPNs werden häufig von Unternehmen genutzt, um ihren Mitarbeitern den sicheren Zugriff auf Unternehmensressourcen zu ermöglichen. Sie sind jedoch auch für Privatpersonen, die über fortgeschrittene technische Kenntnisse verfügen, eine gute Möglichkeit, um eine sichere Verbindung zu ihrem NAS herzustellen. Dann bietet VPN einen hohen Schutz für die Datenübertragungen, insbesondere wenn Nutzer auf sensible Informationen zugreifen oder über unsichere Netzwerke kommunizieren.
Eine Schritt für Schritt Anleitung zur Einrichtung von VPN auf Synology NAS gibt es hier.
2. Externer Zugriff auf NAS mit WebDAV
WebDAV steht für Web-based Distributed Authoring and Versioning und ist eine Erweiterung des HTTP-Protokolls, mit dem Nutzer über einen Webbrowser oder einen speziellen WebDAV-Client auf Dateien zugreifen können. Nutzer können mit WebDAV Dateien hochladen, herunterladen, umbenennen, löschen und Ordnerstrukturen erstellen. Dies ist besonders praktisch, wenn sie von einem Gerät aus arbeiten möchten, auf dem keine spezielle Software installiert ist, oder sie unterwegs sind und auf ihre Daten zugreifen müssen.
Synology NAS-Nutzer können genau wie für VPN die App WebDAV im Paketzentrum herunterladen und dann die nötigen Einstellungen in der Benutzeroberfläche vollziehen.
Wann ist WebDAV die passende Wahl?
Insgesamt ist WebDAV eine gute Wahl für Benutzer, die eine einfache, plattformübergreifende Dateiverwaltungslösung suchen und keine komplexen Einstellungen oder zusätzliche Softwareinstallationen vornehmen möchten. Jedoch stellen die anderen drei Methoden in Bezug auf Sicherheit und Geschwindigkeit die besseren Lösungen dar.
3. Externer Zugriff auf NAS mit FTP
FTP steht für File Transfer Protocol und funktioniert wie VPN auf der Client-Server-Architektur. Auf dem NAS läuft ein FTP-Server. Dieser wartet auf Verbindungen von FTP-Clients, z. B. auf dem Laptop. Der Client authentifiziert sich beim Server, um Zugriff zu erhalten, und kann dann Dateien hochladen, herunterladen, umbenennen und löschen.
FTP verwendet zwei separate Kanäle für die Kommunikation:
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den Befehlskanal (Port 21)
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den Datenkanal (Port 20)
Der Befehlskanal wird für die Übermittlung von Steuerbefehlen und Antworten verwendet, während der Datenkanal für die Übertragung der eigentlichen Dateien verwendet wird.
Es gibt verschiedene FTP-Software-Optionen, die für den externen Zugriff auf ein NAS verwendet werden können. Einige der beliebtesten sind:
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FileZilla: FileZilla ist eine kostenlose und Open-Source-FTP-Software, die plattformübergreifend verfügbar ist. Es bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche und unterstützt Funktionen wie Drag & Drop und Warteschlangenverwaltung.
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WinSCP: WinSCP ist eine Windows-basierte FTP-Software, die eine grafische Benutzeroberfläche für den Dateitransfer über FTP, SFTP und SCP bereitstellt. Es bietet eine starke Verschlüsselung und Integration mit dem Windows Explorer.
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Cyberduck: Cyberduck ist eine plattformübergreifende FTP-Software, die auch andere Protokolle wie SFTP, WebDAV und Amazon S3 unterstützt. Es verfügt über eine intuitive Benutzeroberfläche und ermöglicht die Integration mit Cloud-Speicherdiensten wie Dropbox und Google Drive.
Der externe Zugriff auf das NAS mit FTP ist insgesamt eine sehr bequeme Methode, um von überall aus auf Dateien zuzugreifen und sie zu teilen. Die Datenübertragung selbst erfolgt jedoch im Klartext, was bedeutet, dass die übertragenen Dateien potenziell von Dritten eingesehen werden könnten. Zudem ist FTP ein älteres Protokoll und bringt somit einige Sicherheitsbedenken mit sich. Um die Sicherheit zu verbessern, sollten Nutzer daher FTP immer mit SSL/TLS (FTPS) oder SSH File Transfer Protocol (SFTP) verschlüsseln. In der Kombination ist FTP eine sichere Lösung zum externen Zugriff auf das NAS.
Wann ist FTP die passende Wahl?
Der externe Zugriff auf ein NAS mit FTP eignet sich für Benutzer, die eine schnelle und zuverlässige Methode zur Übertragung großer Dateien oder umfangreicher Datenmengen benötigen und über das erforderliche technische Know-how verfügen. Es ist besonders geeignet für IT-Profis, Technik-Enthusiasten und erfahrene Benutzer, die die Kontrolle über ihre Daten wahren möchten und in der Lage sind, die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren.
Eine Schritt für Schritt Anleitung zur Einrichtung des externen Zugriffs mit FTP auf Synology NAS gibt es hier.
4. Externer Zugriff auf NAS mit QuickConnect
Wenn es um den externen Zugriff auf ein Synology NAS geht, ist QuickConnect wohl die praktischste Option. QuickConnect ist eine eigens von Synology entwickelte Technologie, die es Benutzern ermöglicht, über das Internet mittels Webbrowser oder mobile App auf ihr NAS zuzugreifen, ohne komplizierte Netzwerkeinstellungen oder Portweiterleitungen vornehmen zu müssen.
Um den externen Zugriff auf ein NAS mit QuickConnect zu ermöglichen, müssen Nutzer zunächst eine QuickConnect-ID erstellen. Diese ID dient als eindeutige Kennung für das NAS und wird über die Benutzeroberfläche (DSM) konfiguriert. Nutzer können von einem externen Standort aus auf das NAS zugreifen, indem sie die QuickConnect-ID in einem Webbrowser oder einer mobilen App eingeben. QuickConnect nutzt dafür einen Relay-Server, der vom NAS-Hersteller Synology bereitgestellt wird, um die Verbindung zwischen dem Gerät des Nutzers und dem NAS herzustellen. Die Datenübertragung erfolgt über eine sichere HTTPS-Verbindung, um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten. Sobald die Verbindung hergestellt ist, kann der Nutzer auf das NAS zugreifen und verschiedene Aktionen ausführen, wie Dateien zu durchsuchen, hoch- und herunterzuladen oder Einstellungen zu bearbeiten.
Für wen ist der externe Zugriff auf NAS mit QuickConnect geeignet?
Der externe Zugriff auf NAS mit QuickConnect eignet sich ideal für Benutzer, die eine einfache und unkomplizierte Methode suchen, um von überall aus auf ihr NAS zuzugreifen, ohne sich mit technischen Netzwerkeinstellungen befassen zu müssen. Es ist besonders nützlich für Privatanwender, die ihre Dateien sicher und bequem von verschiedenen Geräten aus abrufen möchten, ohne komplexe Einrichtungsprozesse durchlaufen zu müssen.
Eine Schritt für Schritt Anleitung zur Einrichtung des externen Zugriffs mit QuickConnect auf Synology NAS gibt es hier.
Fazit
Mit NAS-Servern von Synology haben Nutzer vier verschiedene Optionen, um den externen Zugriff einzurichten. QuickConnect ist dabei mit Sicherheit am besten für Privatnutzer geeignet, da damit der Zugriff nicht nur einfach einzurichten, sondern auch sicher ist. Für Unternehmen und IT-affine Nutzer empfiehlt sich der Zugriff mit VPN. Dieser hat den Vorteil, dass z. B. Benutzerprivilegien individuell eingestellt werden können, was gerade für Unternehmen sehr wichtig ist. Der externe Zugriff mittels FTP und WebDAV ist hingegen eher für eine kleine Zielgruppe interessant, wenn z. B. lediglich einzelne Dateien übertragen werden sollen oder eine schnelle Übertragung nötig ist.
Wenn der externe Zugriff einmal eingerichtet ist, eröffnet sich auch erst das ganze Potential eines NAS. Dann können Synology Nutzer weitere Apps wie Drive, Office, Photos u. s. w. auch im vollen Umfang nutzen und ihre auf dem NAS gespeicherten Dokumente, Fotos und Videos unterwegs sichern, zugreifen, teilen und bearbeiten.