Daten synchronisieren oder doch ein Backup erstellen? Kommt Synchronisierung eigentlich einer Datensicherung gleich oder kommt man um ein Backup nicht herum, wenn es um effektiven Datenschutz geht? Eine Synchronisierung ist zwar praktisch und sinnvoll, wenn man von unterschiedlichen Geräten auf dieselben Daten zugreifen möchte, vor einem Datenverlust schützt sie jedoch nicht. Denn im Falle einer plötzlichen Katastrophe können Nutzer ihre Daten bei einer Synchronisierung nicht wiederherstellen. Verschlüsselungstrojaners oder Ransomware werden sogar auf alle Geräte synchronisiert. Vor Datenverlust schützt nur ein Backup.
Dieser Artikel betrachtet anhand von vier Aspekten die genauen Unterschiede zwischen Backup vs. Synchronisierung und welche einfachen Möglichkeiten es gibt, Daten effizient zur Verfügung zu stellen und zu sichern.
Backup vs. Synchronisierung: Die 4 Unterschiede
Insbesondere in produktiven Arbeitsumfeldern ist die kontinuierliche Synchronisierung und Aktualisierung der geschäftskritischen Daten von entscheidender Bedeutung. Ein reibungsloser Ablauf setzt die stetige Aktualisierung und damit Verfügbarkeit aller Dokumente, Konten und Dateien auf allen Endgeräten und Endpunkten voraus. Synchronisierung und Verfügbarkeit sind also maßgeblich für ein produktives Arbeitsumfeld.
Neben der Verfügbarkeit gilt es auch den Schutz der Daten zu gewährleisten. Das gelingt ausschließlich mit Backups. Synchronisierung und Backup unterscheiden sich dabei hinsichtlich 4 wesentlicher Aspekte voneinander: Zeitraum, Vorgangsrichtung, Dateiformat und Anwendungszweck.
1. Zeitraum
Eine Synchronisierung von Dateien findet permanent und in Echtzeit statt. Dateien werden also zwischen den Geräten abgeglichen und synchron gehalten. Permanente Synchronisierungen sind typisch für gängige Cloud-Speicher, wie z.B. Dropbox oder Google Drive. Aber auch über andere Software lassen sich Dateien auf Endgeräten, beispielsweise lokal zu einem NAS, synchronisieren. Sobald ein Nutzer Daten auf einem Endgerät verändert, ändern sich diese unmittelbar in der Cloud oder auf dem NAS.
Es gibt also keinen Zeitplan, sondern nur einen kontinuierlichen, permanenten Prozess des Datenabgleichs. Im Gegensatz dazu wird ein Backup – ob lokal oder als Cloud Backup – immer zu einem bestimmten, festgelegten Zeitpunkt des Tages durchgeführt, beispielsweise täglich nach Feierabend um 19 Uhr. Somit werden Änderungen, die um 10 Uhr morgens entstehen, beim Backup nicht sofort, sondern erst beim Einsetzen des Zeitplans (wie im Beispiel um 19 Uhr) auf das zweite System übertragen.
2. Vorgangsrichtung
Eine Synchronisierung hat meistens den Zweck, Datenänderungen auf einem der beiden Geräte sofort auf das jeweilige andere zu übertragen, egal auf welcher Seite etwas verändert wurde. Dieser Prozess wird beidseitige Synchronisierung oder Spiegelung, bzw. im Englischen „Two-way Sync“ genannt. Theoretisch ist auch eine einseitige Synchronisierung möglich. Daten werden also nur von A nach B gespiegelt – nicht andersherum. Eine einseitige Synchronisierung ist z. B. dann hilfreich, wenn eine Muttergesellschaft Dokumente mit einer Zweigniederlassung teilen möchte, letztere aber nicht in der Lage sein soll, Daten auch wieder zurück zu synchronisieren.
Ein Backup hingegen findet immer nur in eine Richtung statt. Gerät 1 sichert täglich um 19 Uhr die Daten zu Gerät 2. Ein umgekehrter Informationsabgleich von 2 zu 1 findet in diesem Fall in der Regel nicht mehr statt. Eine kurze Bestätigungsnachricht versichert, dass die Backupdaten erfolgreich am Speicherzielort angekommen sind.
3. Dateiformat
Bei der Synchronisierung entspricht das Dateiformat im Datenziel immer dem Format der Datenquelle. Legt der Nutzer also zehn JPG-Dateien ab, sind auch zehn JPG-Dateien in ebendiesem Format auf dem Zielgerät. Dies hat den Vorteil, dass man die Dateien an beiden Standorten ungehindert betrachten sowie bearbeiten kann. Dies bringt jedoch auch den Nachteil, dass sie auf beiden Geräten denselben Speicherplatz verbrauchen.
Ein Backup findet hingegen häufig in einem komprimierten „Container“ statt. Auf dem Zielgerät landet also nur eine einzige Container-Datei, in der die zehn JPG-Dateien dann ineinander verschachtelt und komprimiert abgelegt sind. Die Daten aus diesem Container sind nicht sofort im Ursprungsformat abrufbar und müssen für eine Bearbeitung erst entpackt werden. Allerdings verbrauchen sie dafür aber insgesamt entsprechend weniger Speicherplatz. Damit benötigt auch das Backup-Ziel weniger Kapazität als die ursprüngliche Backup-Quelle, auf der die Daten entstanden sind.
4. Anwendungszweck
Indem bei einer Synchronisierung permanent und automatisch alle Daten auf allen verbunden Geräte zur Verfügung gestellt wird, dient es dazu, die Produktivität eines Unternehmens oder Haushaltes zu steigern. Durch eine Synchronisierung von verschiedenen Geräten können Nutzer jederzeit auf ihre Daten zugreifen. Wenn sie allerdings ein Dokument von ihrem Gerät löschen, so wird es bei einer Synchronisierung auch in der Cloud oder auf dem NAS gelöscht. Eine Wiederherstellung ist also nicht möglich, da keine Kopie existiert. Einige Dienste wie OneDrive ermöglichen es dem Nutzer zwar, eine Datei aus dem Papierkorb abzurufen, aber das ist im Falle eines tatsächlichen Komplettausfalls alles andere als ideal.
Die Gefahr dabei, eine Synchronisierung als Backup zu „missbrauchen“, liegt vor allem darin, dass auch „schlechte“ Daten und Änderungen sofort übertragen werden, wie z.B. Viren und Trojaner. Durch eine permanent laufende, beidseitige Synchronisierung können verschlüsselte Dateien häufig nicht rechtzeitig erkannt werden und verbreiten sich zu schnell auf die synchronisierenden Endgeräte. Ein Eingreifen ist dann oft schon zu spät.
Ein Backup hingegen dient der externen und wiederherstellbaren Sicherung durch das Kopieren von Daten auf Endgeräten an einem unabhängigen, weiteren Speicherort. Nutzerdaten werden also nicht überschrieben oder durch neuere Versionen ersetzt, sondern als externe Kopie gesichert und im Ernstfall zur späteren Wiederherstellung extern gesichert. Bei dem Speicherziel kann es sich sowohl um ein lokales NAS als auch um eine Cloud-Lösung, wie beispielsweise C2 Backup, handeln.
Zusammengefasst dient eine Synchronisierung der Verfügbarkeit der Daten und ein Backup dem Datenschutz.
Datensicherung nur mit Backup
Sicherungs- und Synchronisierungslösungen gehen also Hand in Hand. Jedoch dienen sie offenbar nicht demselben Zweck. Während die Synchronisierung die Zusammenarbeit und Verfügbarkeit gewährleistet, sollten Daten zusätzlich gesichert werden, z. B. mit einer lokalen Backup-Lösung, wie einem NAS-System, oder auch mit einem Cloud-Backup-Dienst.
Lokale Backup-Software sowie Cloud-basierte Backup-Dienste erstellen Kopien von ausgewählten Daten an einem weiteren Ort, ohne dabei alte Daten zu ersetzen. Durch das Aufbewahren mehrerer Datei-Versionen, auch Versionierung genannt, ist es möglich, Daten von einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit wiederherzustellen. Einige Backup-Dienste bieten zudem flexible Aufbewahrungsrichtlinien und geplante oder ereignisgesteuerte Backup-Aufgaben an. Das Backup wird also beispielsweise zu einer bestimmten Uhrzeit oder bei einer bestimmten Aktion durchgeführt, wie beim Schließen eines Laptops oder beim Einschalten des Standby-Bildschirms. Backup-Aufgaben lassen sich somit Gewohnheiten und Abläufen individuell anpassen.
Backup-Lösungen – sowohl lokal mit NAS also auch in die Cloud – bieten diese Vorteile:
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Backup & Wiederherstellung von Dateien, Ordnern, Gerätekonfigurationen sowie Systemdateien,
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Versionierung: Das ermöglicht den Zugriff auf mehrere Versionen der gespeicherten Daten und deren Wiederherstellung.
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Schutz vor Ransomware: Im Fall eines Hackerangriffs können Nutzer einer vorherige, unbetroffene Dateiversion wiederherstellen.
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Individuelle Aufbewahrungsrichtlinien: Diese helfen, Daten nach bestimmten Zyklen zu entfernen und so verfügbaren Speicherplatz optimal zu nutzen.
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Automatische Datensicherung: Das Erstellen von Backups funktioniert völlig automatisch und ein manuelles Eingreifen ist nicht notwendig.
- Keine extra Hardware für Cloud-basierte Backup-Dienste bzw. keine laufenden Lizenzkosten bei lokalen Backup-Lösungen
Fazit: Synchronisierung vs. Backup. Cloud-basiert vs. lokal mit NAS
Mit einem Cloud-Backup-Dienst zu starten, bietet – wie bereits erwähnt – einen einfachen Einstieg in eine langfristige Datensicherung, ohne eben erst eigene Hardware dafür erwerben zu müssen. Die Cloud-Lösung C2 Backup sowie die Backup-Software Active Backup for Business für Synology NAS bieten alle oben genannten Vorteile, wie die Sicherung und Wiederherstellung des gesamten Systems sowie Versionierung und Aufbewahrungsrichtlinien. Ein individuell anpassbarer Backup-Zeitplan nimmt zudem die Sorge, einmal ein Backup eines Gerätes zu vergessen und lässt den Nutzer so immer auf der sicheren Seite sein. Ein NAS steht jedoch im eigenen Zuhause oder Unternehmen des Nutzers und ist eine einmalige Anschaffung. Der Speicherplatz des NAS ist zudem sehr individuell erweiterbar und der Zielort der Daten ist dem Nutzer jederzeit bekannt.
Synchronisierung erhöht also die Verfügbarkeit, jedoch nicht die Sicherheit von Daten. Eine Sicherung ist also nur durch das Durchführen von Backups gewährleistet. Dafür geeignet sind sowohl lokale Backup-Lösungen mit Synology NAS als auch Cloud-basierte Backup-Dienste wie C2 Backup.
Erhalten Sie mehr Details rund um das Thema Datensicherung im Synology Backup-Leitfaden.